Pflanzenpflege

Bambus richtig pflanzen und pflegen – Der ultimative Ratgeber

Erfahren Sie alles über die ideale Standortwahl, Bewässerung, Düngung und Vermehrung von Bambus für einen gesunden und ästhetisch ansprechenden Garten.

Letztes Update: 15. August 2025 Lesedauer: 12 Minuten
Bambus im japanischen Garten

Bambus verleiht jedem japanischen Garten eine besondere Atmosphäre und Lautlosigkeit

Die faszinierende Welt des Bambus

Bambus ist eine der faszinierendsten Pflanzen, die man in einem japanischen Garten verwenden kann. Seine eleganten Halme, das sanfte Rascheln im Wind und die vertikale Wirkung machen ihn zu einem unverzichtbaren Element der traditionellen japanischen Gartengestaltung. Doch Bambus ist mehr als nur eine dekorative Pflanze – er symbolisiert Stärke, Flexibilität und Wachstum in der japanischen Kultur.

In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über das Pflanzen und Pflegen von Bambus wissen müssen. Von der Auswahl der richtigen Sorte über die ideale Standortwahl bis hin zu Bewässerung, Düngung und der Verhinderung von unerwünschtem Wachstum – wir führen Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, um Ihren Bambus optimal zu pflegen.

Ob Sie einen kleinen Bambus für Ihren Balkon oder eine größere Pflanzung für Ihren Garten planen – diese Anleitung wird Ihnen helfen, gesunde, attraktive und langlebige Bambuspflanzen zu kultivieren.

Welche Bambussorte ist die richtige für Ihren Garten?

Bevor Sie mit dem Pflanzen beginnen, ist die Auswahl der richtigen Bambussorte entscheidend. Nicht alle Bambusarten eignen sich gleichermaßen für den heimischen Garten, insbesondere wenn Sie auf begrenztem Raum arbeiten oder unerwünschtes Wachstum vermeiden möchten.

Klumpenbildender Bambus (nicht-invasiv)

Diese Sorten wachsen in kompakten Klumpen und breiten sich nur langsam aus. Sie sind ideal für kleine Gärten, Kübel oder als Sichtschutz in begrenzten Bereichen.

  • Fargesia murielae (Flötenbambus): Sehr winterhart, wächst bis zu 3-4 Meter hoch, ideal für Schattenlagen
  • Fargesia nitida: Kompakter Wuchs, dichter Bewuchs, hervorragend als Sichtschutz
  • Chimonobambusa quadrangularis: Besonders dekorative, viereckige Halme, wächst bis 3 Meter

Ausläuferbildender Bambus (potenziell invasiv)

Diese Sorten breiten sich über unterirdische Ausläufer (Rhizome) schnell aus und können invasiv sein. Sie erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen wie Wurzelsperren.

  • Phyllostachys: Schnell wachsend, ideal für große Sichtschutzwände, benötigt Wurzelsperre
  • Pseudosasa japonica: Japanischer Bambus, dichter Bewuchs, bis zu 5 Meter hoch

Für die meisten Hausgärten empfehlen wir klumpenbildende Sorten, da sie problemlos zu pflegen sind und keine besonderen Kontrollmaßnahmen erfordern. Sie eignen sich hervorragend für japanische Gärten, da sie die gewünschte Atmosphäre erzeugen, ohne den Garten zu dominieren.

Die richtige Pflanzung – der Schlüssel zum Erfolg

Die Pflanzung ist der wichtigste Schritt für gesunde Bambuspflanzen. Ein optimaler Startbedingungen sorgen für kräftiges Wachstum und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge.

Ideale Standortbedingungen

  • Halbschatten bis vollsonnig (je nach Sorte)
  • Geschützte Lage vor starken Winden
  • Feuchter, humusreicher Boden
  • Gute Drainage verhindert Staunässe

Pflanzanleitung Schritt für Schritt

  1. 1 Pflanzloch doppelt so breit wie der Wurzelballen ausheben
  2. 2 Boden mit Kompost oder Pflanzerde verbessern
  3. 3 Pflanze aus dem Topf nehmen und Wurzeln leicht lockern
  4. 4 Einpflanzen, so dass der Wurzelballen bündig mit dem Boden abschließt
  5. 5 Anschließend gut angießen und Mulch aufbringen

Die beste Pflanzzeit für Bambus ist das Frühjahr (April-Mai) oder der frühe Herbst (September-Oktober), wenn die Temperaturen mild sind und ausreichend Niederschlag vorhanden ist. Vermeiden Sie die Pflanzung während extremer Hitzeperioden oder Frost.

Die richtige Pflege – für gesunden Bambus

Bambus ist im Allgemeinen pflegeleicht, erfordert aber regelmäßige Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen. Eine gute Pflege umfasst Bewässerung, Düngung, Schnitt und Schutz vor Schädlingen.

Bewässerung

Bambus liebt feuchte Böden. Regelmäßiges Gießen, besonders in Trockenperioden, ist entscheidend. Der Boden sollte nie vollständig austrocknen.

Düngung

Im Frühjahr und Sommer mit einem ausgewogenen Pflanzen- oder Kompostdünger versorgen. Überdüngung vermeiden, da sie zu schwachem Wachstum führen kann.

Schnitt

Alte, beschädigte oder zu dicht stehende Halme entfernen. Ideal im Frühjahr, bevor das neue Wachstum einsetzt.

Winterhärte und Frostschutz

Die meisten in Mitteleuropa kultivierten Bambussorten sind winterhart, benötigen aber besonderen Schutz bei extremen Temperaturen oder wenn sie in Kübeln gehalten werden. Bei Temperaturen unter -15°C sollten Sie den Wurzelbereich mit Laub, Rindenmulch oder Jutesäcken abdecken. Kübelpflanzen sollten an eine geschützte Stelle gestellt werden oder im Winter in einen kühlen, frostfreien Raum gebracht werden.

Schädlinge und Krankheiten

Bambus ist im Allgemeinen robust, kann aber gelegentlich von Blattläusen, Spinnmilben oder Pilzbefall betroffen sein. Bei ersten Anzeichen sollten Sie die Pflanze mit einem ökologischen Mittel wie Schmierseife behandeln oder die betroffenen Teile entfernen. Eine gute Luftzirkulation und nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit helfen, Pilzbefall vorzubeugen.

Bambus vermehren – einfach und effektiv

Die Vermehrung von Bambus ist ein faszinierender Prozess, der Ihnen ermöglicht, Ihre Pflanzung zu erweitern oder Pflanzen zu verschenken. Es gibt mehrere Methoden, die je nach Sorte und Wachstumsform unterschiedlich erfolgreich sind.

Vermehrung durch Teilung

Dies ist die zuverlässigste Methode für klumpenbildenden Bambus. Im Frühjahr wird der Bambusstock vorsichtig ausgegraben und mit einem scharfen Spaten oder einer Säge in mehrere Teile geteilt. Jeder Teil sollte gesunde Rhizome und mindestens 2-3 Halme enthalten.

  1. 1 Bambusstock vorsichtig ausgraben
  2. 2 Mit scharfem Werkzeug in Teile schneiden
  3. 3 Jedes Teil sofort einpflanzen oder in Wasser stellen
  4. 4 Gründlich angießen und schattig stellen

Vermehrung durch Ausläufer

Bei ausläuferbildenden Sorten können Sie junge Ausläufer im Frühjahr ausgraben und an anderer Stelle einpflanzen. Diese Methode erfordert Geduld, da die neuen Pflanzen einige Zeit benötigen, um sich zu etablieren.

Unabhängig von der Methode ist es wichtig, die neuen Pflanzen in den ersten Wochen regelmäßig zu gießen und vor direkter Mittagssonne zu schützen, bis sie sich etabliert haben.

Bambus im japanischen Garten – mehr als nur eine Pflanze

Im traditionellen japanischen Garten hat Bambus eine besondere Bedeutung. Er symbolisiert nicht nur die Schönheit der Natur, sondern auch tiefere philosophische Konzepte wie Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und das Gleichgewicht zwischen Härte und Sanftheit.

In der japanischen Kultur wird Bambus oft als Metapher für den idealen Charakter angesehen – stark genug, um Stürme zu überstehen, aber flexibel genug, um sich zu beugen, ohne zu brechen. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem perfekten Element in einem Zen-Garten, wo er zur Meditation und inneren Ruhe beiträgt.

Wenn Sie Bambus in Ihrem japanischen Garten platzieren, sollten Sie auf die Sichtachsen achten. Eine kleine Bambusgruppe kann als Blickfang dienen oder einen ruhigen Platz vor neugierigen Blicken abschirmen. Das sanfte Rascheln der Blätter im Wind schafft eine beruhigende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.

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